Gewässerschutz in Burscheid
Direkt neben dem Vitalbad in Burscheid ist ein riesiges Loch. Mit großen Stützen werden die Seitenwände gehalten, es geht ein paar Meter in die Tiefe. Entsteht hier eine neue Tiefgarage für die Besucherinnen und Besucher des Schwimmbades in Burscheid?

Regenrückhaltebecken
In diesem riesigen Loch finden große Regenrückaltebecken Platz. Diese sind notwendig, damit der Bornheimer Bach wieder ein lebendigeres Gewässer werden kann. Und so funktioniert es grob:
Nach einem Regenguss fließt das Wasser zunächst in das erste Becken. Dort wird grober Müll mechanisch herausgefiltert und später in die Kanalisation eingeleitet. Danach fließt das Regenwasser weiter in das nächste Becken. Durch einen Überlauf (genau das gleiche Prinzip wie zu Hause am Spülbecken) kann das Wasser sich auf zwei weitere Becken verteilen. Durch diese Sammlung des Wassers wird der Ablauf in den Bach begrenzt. Es fließt – bei einem normalen Regenereignis – nur soviel Wasser in den Bornheimer Bach, wie der verkraften kann. Dort lebende Fische, Krebse oder Insekten landen dann nicht in Leverkusen, sondern können sich festhalten.

Renaturierung des Bachlaufs
Wer den Siefen am Bornheimer Bach kennt, denkt vielleicht, dass Schutzmaßnahmen gar nicht erforderlich sind. Es wirkt alles wildromantisch und sehr natürlich. An den steilen Uferbereichen des Baches erkennt man aber, dass hier Tiere wenig Chancen haben den Bach als Lebensraum zu nutzen. Diese steilen Kanten kommen unter anderem durch die hohen Fließgeschwindigkeiten, denen der Bach nach einem stärkeren Regen ausgesetzt ist. Durch weniger Wasser soll sich in den nächsten Jahren der Bach erholen und wieder mehr Tieren eine Heimat geben.
Starkregen
So ein Starkregenereignis wie im Juli 2021 kann durch so ein Regenrückhaltebecken leider nicht komplett beherrscht werden. Die Folgen werden dennoch abgemildert. Bis alle Becken voll laufen, wird es dauern. Auch die geringere Fließgeschwindigkeit des Baches wird dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen bei der Verteilung des Wassers zu nutzen.
Wie wird es mal aussehen?
Wenn die Bauarbeiten fertig sind, soll dort wieder ein Parkplatz für die Besucherinnen und Besucher des Vitalbades entstehen. Dort werden dann auch E-Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen, so der Plan.